Arsenal - Everton (22.5.2022)
- tob7ias
- 3. Juni 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Juni 2022
Achtunddreißigster und letzter Spieltag in der englischen Premier League. Die für mich persönlich spannendste und aufregendste Fußballliga der Welt geht in die finale Runde. Der FC Arsenal empfängt im ausverkauften Emirates Stadium vor knapp über 60.000 Zuschauern den FC Everton. Gemeinsam mit meinem Papa und meinem Bruder war ich live dabei und werde nun versuchen, zum einen meine komplette Matchday-Experience (Spieltags-Erfahrung) und zum anderen einen kurzen Spielbericht zum Besten zu geben!
Kleine Begegnung mit großer Wirkung!
Der Start in den Tag erfolgte, wie in den restlichen Tagen, ganz entspannt. Kurz nach halb elf verließen wir unsere Unterkunft in Richtung Arsenal-Stadion. Für diesen Sonntag hatten wir uns nichts anderes vorgenommen, außer die Zeit im und rund ums Stadion zu verbringen. Keine fünfzehn Minuten unterwegs, sah ich den ersten Fußballfan auf der anderen Straßenseite stehen, genauso wie wir auf das Grünwerden der Ampel wartend. Er trug ein Chelsea-Trikot unter seiner Jacke, ich meinen purpurroten Arsenal-Pullover. (Chelsea ist ein Lokalrivale von Arsenal, beide Teams sind in London beheimatet.) Ich bemerkte sein Lächeln schnell und schenkte ihm ebenfalls ein breites Grinsen. Als sich unsere Wege schließlich beim Überqueren der Straße kreuzten, hielt der junge Mann mir die geballte Hand zum Faustcheck und sagte ganz lässig "Good luck today!". Spätestens jetzt war ich bestgelaunt im Tag angekommen.
Das neue Arsenal-Heimtrikot!
Bereits vor unserer Anreise nach London wurde das neue Heimtrikot des FC Arsenal für die Saison 2022/23 veröffentlicht. Ausrüster Adidas sorgt nicht nur durch die Anwendung der traditionellen Vereinsfarben rot und weiß, sondern auch mit dem weißen Kragen für einen neuartigen Retro-Look, der den Fans sehr zu gefallen schien. Wir gehörten zu den Ersten, die vier Stunden vor Anpfiff vor dem Fanshop auf Einlass warteten. Zum ersten und letzten Mal bei dieser Reise hatte ich in diesem Moment das Gefühl, die Zeit verging nicht so schnell. Als sich die Tore öffneten und sich der Shop zunehmend füllte, wurde klar ersichtlich: Das neue Heimtrikot ist DAS Objekt der Begierde. Auch ich kleidete mich mit dem Trikot und einer Kappe neu ein. Auf meinem Shirt steht die Rückennummer 10 von Emile Smith Rowe. Dieser Name wird vielen von euch Lesern nicht geläufig sein, außer ihr seid echte Premier-League-Kenner. Tatsache ist, dieser junge Mann ist mit seinen 21 Jahren gleich alt wie ich und spielt bei einem der traditionsreichsten Klubs in England. Mein Bruder und mein Papa gönnten sich ebenso ein neues Trikot bzw. ein neues Polo-Hemd. Frisch umgezogen bewegten wir uns rund ums Stadion und schossen mehrere schöne Fotos. Ein kurzer Snack und ein Getränk waren noch drin, bevor wir uns schon langsam auf den Weg zu den verschiedenen Eingängen machten. Während mein Papa und ich Plätze im Unterrang bezogen, fand auch mein Bruder seinen Platz im Oberrang. Ich erkannte schnell, dass ich bei meinem letzten Stadionbesuch im Emirates Stadion nur wenige Meter weiter links gesessen bin.
Durchwegs positive Stimmung!
Spätestens wenige Augenblicke vor Anpfiff der Partie spürte man die Bereitwilligkeit der Fans, ihre Mannschaft noch ein letztes mal lautstark zu unterstützen! Die Premier-League-Hymne wurde abgespielt, ich war absolut heiß auf die kommenden 90 Minuten Spielzeit. Plötzlich rollte die Kugel. Arsenal bemühte sich von Beginn an sichtlich, den Zusehern einen wunderbaren Nachmittag zu bereiten. Zeitweise bewegten sich alle Feldspieler in der Hälfte Evertons. Etwas glücklich kam Flügelflitzer Gabriel Martinelli bereits nach 11 Minuten zur ersten richtig guten Torchance, scheiterte aber an Everton-Goalie Asmir Begovic. Kurz darauf feuerte Eddie Nketiah einen Schuss aus der Distanz ab, der sein Ziel allerdings klar und deutlich verfehlte. Eine strittige Szene sorgte wenige Minuten darauf für Aufsehen. Ex-Arsenal-Akteur Alex Iwobi blockte einen Ball im Strafraum mit der Hand ab. Der Video-Assistant-Referee informierte Schiedsrichter Andre Merriner, sich die Szene auf dem Bildschirm nochmals anzusehen. Richtigerweise entschied Merriner folglich in Minute 27 auf Strafstoß für Arsenal. Gabriel Martinelli übernahm Verantwortung und schlenzte die Kugel ganz cool ins rechte untere Eck. Das Stadion bebte! 60.000 Menschen gleichzeitig jubeln zu sehen, brachte mir Gänsehaut. Ich liebe diese ganz besondere Energie in Momenten wie diesen! Der Druck der Heimmannschaft ließ vorerst nicht nach, sodass der Ball nur vier Minuten später wieder im Netz zappelte. Martinelli verlängerte eine Eckballhereingabe von Bukayo Saka ideal für Stürmer Nketiah, der nur noch den Kopf hinhalten musste. 2:0 nach 31 Spielminuten! Fröhlich stimmten die Fans ihre Gesänge an, die ich leider nicht zur Gänze verstand. Ich muss zugeben, ich hatte die Stimmung wirklich nicht so atemberaubend in Erinnerung. Trotz sehr guter Leistung passierte den Gunners vor dem Halbzeitpfiff noch ein Fauxpas, bei dem die Defensive gar nicht gut aussah. Alex Iwobi leitete die Situation mit einem Pass auf Stürmer Dominic Calvert-Lewin an die rechte Strafraumkante ein, dieser spielte direkt weiter auf Donny van de Beek, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Mit dem Pausenstand von 2:1 verließen die Spieler das Feld in Richtung Kabine.
Arsenal gibt sich keine Blöße!
Unbeeindruckt von dem Anschlusstreffer der Gäste spielte Arsenal auch in Hälfte zwei sehenswerten Offensivfußball. Außenverteidiger Nuno Tavares tankte sich in der 54. Minute durch und versuchte aus der Distanz seinen Treffer zu erzielen. Die Kugel flog jedoch weit über den Kasten. Der junge Portugiese fiel in Halbzeit eins mit einer sehr ähnlichen Situation schon auf. In der 56. Minute durften die Fans erneut jubeln! Nach flacher Flanke von Martin Odegaard schoss Cedric Soares mit herrlicher Direktabnahme das 3:1, doch damit noch nicht genug. Weitere vier Minuten vergingen bis zum nächsten Eckball der Gunners, der erneut zum Treffer führte. Diesmal war es Innenverteidiger Gabriel, der die Zuseher in Ekstase versetzte. Mit etwas Glück landete der Ball direkt vor seinen Füßen und er brauchte nur noch abziehen. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt klar entschieden. Den Schlusspunkt setzte der Norweger Martin Odegaard in der 82. Minute mit dem 5:1 für Arsenal. Er krönte seine Weltklasseleistung!
Aus und vorbei!
Mit diesem grandiosen Sieg des FC Arsenal über den FC Everton bereiteten die Spieler den Fans einen versöhnlichen Abschluss der Saison 2021/22! Auch wenn man die Champions League knapp verpasste, kann man in Nord-London mit Platz 5 in der Endabrechnung definitiv zufrieden sein und ist immerhin international im Herbst in der Europa League vertreten!
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