Kurzurlaub an der slowenischen Küste (Travel Slovenia 1/2024)
- tob7ias
- 2. Juni 2024
- 3 Min. Lesezeit
Der Himmel ist blau, meine Seele lacht
Gutes Wetter hat unglaubliche Macht
Auszeit vom Alltag muss sein
Darum tauche nun mit mir ein
In eine schöne, friedliche Welt
Wo es gut ist um dich bestellt
Am Horizont sehe ich ein Licht
Das meine Gedanken abbricht
Meeresrauschen in meinen Ohren
Vertreibt Kummer und Sorgen
Hier kann ich so sein, wie ich bin
Auf der Suche nach dem Sinn
Drei Tage in drei kleinen Städten am Meer. Dies ist ein Reisebericht in drei Akten über den Kurzurlaub an der slowenischen Adria-Küste mit meiner Mama Ende Mai.
Erster Abend in Piran
Nach der Ankunft in unserem Hotel in Strunjan, das zwischen Izola und Piran liegt, gewährten wir uns als allererstes eine kleine Ruhepause. Gestärkt und motiviert starteten wir Spätnachmittags dann mit dem Auto in Richtung Piran. Die Stadt gilt als die schönste Küstenstadt Sloweniens und ist allseits bekannt. Zentrum des Geschehens ist der Tartini-Platz, benannt nach dem Geigenspieler Guiseppe Tartini, wo in Cafés und Bars ein breit gefächertes Angebot an kulinarischen Genüssen zum Bleiben einlädt. Zum mediterranen Flair tragen die eng aneinandergereihten Häuser, die besondere Architektur, sowie das durch Steine geschützte Seeufer bei. Als Abschluss unseres kurzen Fußmarsches durch die Stadt gönnten wir uns in einem Café ein erfrischendes Getränk. Der Himmel leuchtete in einem wunderschönen, majestätischen Blau, wie ich ihn zuvor schon länger nicht mehr wahrgenommen hatte. Zu beobachten, wie die anderen Leute sich unterhielten, ihre Aperitifs tranken und ihre Blicke schweifen ließen – das hatte etwas vollkommen Entspanntes.
Auf dem falschen Pfad in Richtung Izola
In meinen unzureichenden Recherchen vor unserem Aufenthalt entdeckte ich den Parenzana-Radweg, der als „Ein schöner Radweg, auf dem man die ganze Küste Sloweniens entdecken kann“, betitelt wurde. Floskeln wie „Dieser Radweg weist keine besonderen Schwierigkeiten auf“ oder „Als Start der Tour könnt ihr jeden möglichen Ort an der Küste auswählen“ klangen für mich sehr vielversprechend und vertrauenswürdig. So fassten wir am zweiten Tag den Entschluss, von unserem Hotel in Strunjan Richtung Izola loszuradeln. Zunächst hatten wir keine Probleme, denn viele Straßen sind so gebaut, dass jeweils links und rechts neben der Fahrbahn Wege für Fahrradfahrer gekennzeichnet sind. Nach nur kurzer Fahrtzeit gelangten wir jedoch auf einen schmalen und steilen Fußweg. Ich wusste gleich, dass mein Motor nicht stark genug für den Anstieg war und so musste mich meine Mama ca. 100 Meter den Berg hinaufschieben. Sie stellte mich an einer Weggabelung ab, nur um den ganzen Weg wieder hinunterzulaufen und ihr ausgeliehenes Fahrrad zu holen. Von dort oben hatte man einen malerischen Ausblick auf die sogenannte Mondbucht. Zu Fuß ist eine Wanderung in diesem Gebiet mit Sicherheit empfehlenswert, mit dem Rollstuhl befand ich mich allerdings definitiv auf falscher Fährte. Immerhin konnte ich die schöne Aussicht genießen. Als wir realisierten, dass der asphaltierte Weg wenige Meter weiter endete und der Untergrund steinig und immer schmaler wurde, machten wir kehrt und fuhren zurück zum Hotel. Am Nachmittag wagten wir einen zweiten Versuch, nach Izola zu kommen, diesmal aber mit dem Auto. Ebenso wie in Piran lohnt es sich auch in dieser historischen Küstenstadt mit knapp 16.000 Einwohnern durch die Tore der Altstadt zu flanieren. Bei angenehmen Temperaturen von 22 Grad wagten sich zahlreiche Einheimische und Badeurlauber beim Strand Svetlinik an der Nordspitze der Altstadt ins kühle Meer. Wir ließen es uns bei guten Gesprächen und einem leckeren Eis gutgehen.

Radtour und Abschluss in Koper
Für den letzten vollen Tag am Meer hatten wir geplant, den Radweg zwischen Koper und Izola zu fahren. Hierbei waren wir uns sicher, dass es sich um eine geeignete Strecke handelt, und das war sie auch. Direkt am Meer verlaufend, bietet der 6,6km lange Weg genügend Platz für Radfahrer und Fußgänger. Er ist seit einigen Jahren komplett autofrei. Hier konnte ich gemütlich cruisen und ohne Lärm die Energie der Sonne und des Meeres aufsaugen. Die Parenzana, von der ich vorhin berichtet hatte, war eine von 1902 bis 1935 betriebene Lokaleisenbahn. Sie verläuft über eine Distanz von 123km zwischen Triest und Porec, wovon auch der Radweg zwischen Koper und Izola eine kleine Teilstrecke ist. Zu empfehlen ist die gesamte Route nur mit dem Mountainbike, da es einige steilere Abschnitte auf Schotter und Stein zu bewältigen gibt, wie ich selbst erfahren hatte. Im Anschluss an unsere kleine Tour verweilten wir noch ein wenig an der Promenade von Koper. Mir ist über die gesamten drei Tage hinweg aufgefallen, dass überall, in allen drei Städten, viele Rollstuhlfahrer unterwegs waren. Das spricht für die Barrierefreiheit in diesem Gebiet. Alles in allem hatte ich eine gute und entspannte Zeit mit meiner Mama an der slowenischen Küste! Das mediterrane Flair bietet eine gute Basis, um runterzukommen. Man muss es nur richtig nutzen!
Comentarios