Rapid - Sturm 24.4.2022
- tob7ias
- 25. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Juni 2022
Vorbericht
Freitag, 22.4.2022
Die aktuelle Bundesliga-Saison neigt sich dem Ende zu. Nur noch fünf Meisterschaftsspiele stehen für die Teams der höchsten österreichischen Spielklasse an. In dieser treffen die oberen sechs Mannschaften gerade in der sogenannten Meistergruppe jeweils zweimal aufeinander. Nun entscheidet sich, wer die begehrten Europacupplätze erreicht. Sturm Graz steht zum jetzigen Zeitpunkt sehr gefestigt auf dem zweiten Tabellenplatz hinter <fast schon>-Meister Salzburg. Die Grazer bereiteten ihren Fans in jüngster Vergangenheit eine Menge Freude. Vier Siege aus den letzten fünf Spielen stehen zu Buche. Einzig zum Auftakt in die Meistergruppe musste Sturm auswärts eine knappe Niederlage gegen die dominierenden Salzburger hinnehmen. Es folgte ein Sieg in der Fremde in Wolfsberg sowie drei Heimerfolge gegen Austria Klagenfurt, Austria Wien und Rapid Wien. Der Erfolgslauf soll am Sonntag in Wien Hütteldorf weitergehen. Vor fünf Tagen erst duellierten sich die beiden traditionsreichen Vereine Sturm und Rapid in Graz, bekanntlich mit dem besseren Ende der Heimmannschaft. Obwohl es vor zahlreichen grün-weißen Zusehern im Allianz Stadion nicht leicht wird, setzen die Sturm-Akteure bestimmt alles daran, wichtige Punkte aus der Hauptstadt zu entführen.
Spielbericht
Die Fans sind das Highlight!
Kurz bevor die Akteure der beiden Mannschaften das Innere des Allianz Stadions betraten, sorgten die Fankurven für großes Staunen unter den restlichen Stadionbesuchern. Im Block West zelebrierten die Rapid-Ultras das 25-jährige Jubiläum der Fanszene „Tornados Rapid“ mit insgesamt 17 Transparenten, die vom oberen bis zum unteren Ende der Tribüne langten. Ein beeindruckendes Bild, das so gut wie jeder Zuschauer mit dem Smartphone festzuhalten versuchte. Auf der anderen Seite machten die mitgereisten Sturm-Fans mit einem Transparent des Vereinslogos und Flaggen in schwarz und weiß auf sich aufmerksam. Es ist immer wieder ein Genuss, die Choreografien der beiden Teams zu sehen, vor allem wenn sie sich so wie an diesem Tag auf dem Platz gegenüberstehen. Spielerisch lief dieses Topspiel zu Beginn von Halbzeit eins wie gewohnt sehr intensiv und kampfbetont ab. Maximilian Hofmann etwa meinte nach der Partie: „Bei so einer geilen Atmosphäre der beiden besten Fankurven, die es in Österreich gibt, schwappt das natürlich auch auf uns über und dann entsteht so ein Spiel mit vielen Zweikämpfen…“Bereits in der dritten Minute musste Rapid-Kapitän Dibon den Platz verletzungsbedingt verlassen. Für ihn rückte Querfeld in die neu formierte Verteidigung. Sturm versuchte es zwar etwas häufiger, vor allem mit Flanken aus dem Halbfeld, in den Strafraum einzudringen, blieb aber ebenso ungefährlich wie Rapid in ihren 2-3 Kontersituationen. In Minute 31 dann die allererste nennenswerte Chance im Spiel. Nach einem perfekten Steilpass von Alexander Prass durch die Abwehr des Gegners lief Rasmus Holjund allein aufs Tor zu, sein Torschuss wurde allerdings glänzend von Rapid-Tormann Hedl pariert. Torraumszenen wie diese waren Mangelware. Die Hausherren konnten im Laufe der gesamten ersten Spielhälfte keinen einzigen Schuss auf das Tor von Jörg Siebenhandl verbuchen.
Viele Emotionen, wenig Fußball!
Insgesamt 20.200 Zuschauer sahen auch zu Beginn der zweiten Halbzeit wenig Fußball und viele Fouls. Mit Jon Gorenc-Stankovic, Anderson Niangbo und Otar Kiteishvili mussten gleich drei Grazer das Feld angeschlagen verlassen. Letztgenannter stand gar nur drei Minuten auf dem Platz, ehe er wieder ausgewechselt wurde. Im Anschluss daran hatte Sturm erneut eine gute Möglichkeit durch Rasmus Holjund. Der Däne zog von der linken Außenbahn nach innen, tanzte zwei Gegenspieler aus und jagte den Ball knapp über den Kasten. Ab diesem Zeitpunkt wurde endlich wieder mehr Spielerisches geboten. Minute 70 ist angebrochen, der eingewechselte Sarkaria bringt einen Freistoß zur Mitte und zwei Spieler gehen zu Boden. Querfeld stolperte im Sprint und riss Jäger mit. Der VAR schaltete sich ein und sprach dem SK Sturm einen Elfmeter zu. Manprit Sarkaria trat an und verwandelte sicher zum 1:0 aus Sicht der Gäste. Er ließ sich nicht vom Pfeifkonzert beirren.
Hitzige Schlussphase!
Infolgedessen wirkte nun auch Rapid bemühter, Chancen zu kreieren und wenigstens den Ausgleich zu schaffen. Eine hitzige Schlussphase zeichnete sich ab. Die Rapid-Viertelstunde wurde von den Fans eingeläutet. Befeuert durch den Ausschluss von Verteidiger Wüthrich in der 82. Minute starteten die Hütteldorfer eine Schlussoffensive. Der Schweizer schwächte die stark agierende Defensive der Grazer mit seinem unnötig harten Einsteigen. Rapid drückte auf den Ausgleich. Zunächst konnte Sturm in Person von Lukas Jäger noch in letzter Sekunde klären, ehe in Minute 88 das Grazer Defensivbollwerk geknackt wurde. Christoph Knasmüllner traf mit dem rechten Fuß aus kurzer Distanz nach Zuspiel von Binder. Das Stadion bebte! „Magischer SCR, du bist alles und noch viel mehr“, sangen die Fans im Chor. Rapid-Stürmer Ferdy Druyff hätte das Spiel beinahe in der Nachspielzeit für eines der beiden Teams entschieden. Im Sturm Strafraum köpfte er den Ball aus wenigen Metern über das Tor, im Rapid Strafraum lenkte er eine Flanke beinahe ins eigene Tor. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden, mit dem Sturm Graz besser leben kann als Rapid Wien. Platz zwei scheint gesichert zu sein.




Hallo Tobias,
ich habe das Spiel leider nicht gesehen.
Das wichtigste ist aber das super Ergebnis.
Doch dank deiner tollen Zusammenfassung kennt sich nun auch ein Vorarlberger aus.
Gruß Helmut
LG.
LG.
LG.